Mittwoch, 27. Februar 2013

Vielen Dank!

Ich möchte mich hiermit ganz herzlich für Eure lieben Worte bedanken! Ich bin überwältigt und freue mich sehr darüber, dass Euch mein Mantel so gut gefällt!

In einem Kommentar fragte Annette, wie ich bei der Schulterbreite verkürzen, vorgehe. Da dieses Thema schon oft auch in Foren diskutiert wurde und das Thema bestimmt noch andere Leser interessiert, möchte ich diese Frage mal öffentlich hier im Post beantworten.

Irgendwo im "Hobbyschneiderforum" wurde mal in diesem Zusammenhang erwähnt, dass das, was man an der Schulterbreite kürzt, muss man an der Oberarmkugel des Ärmels wieder ansetzen.

Meine Erfahrung ist, dass dieser Betrag beim Ärmel oben ansetzen, bei Weitem nicht ausreicht!

 
Hier habe ich mal ein Foto, wo man das sehr deutlich erkennen kann. Deshalb ist der Mantel auch immer noch nicht fertig, da ich die Ärmel nochmal raustrennen muss und dazu bisher zu faul war ;-).  .Wie man sieht, knicken die Ärmel ab bzw. gehen deutlich vom Körper weg. Beim Tragen des Mantels zeigen sich dann deutliche Falten (besonders von hinten). Leider wird in fast keinem Buch das Thema behandelt. Lediglich in einem Buch (Müllers Passformfehler) wird erwähnt, dass bei solch einer Faltenbildung das Armloch zu tief ist oder auch anders herum gesehen, die Armkugel ist nicht hoch/tief  genug.
Im Bsp. von meinem letzten Mantel hatte ich die Schulterbreite um 2,5cm gekürzt. An der Armkugel habe ich aber erst einmal 3,5cm hinzugefügt. Dann einen Ärmel  probehalber eingenäht. Immer noch leichtes Abknicken des Ärmels. Ärmel nochmal raus und unten im Achselbereich der Armkugel noch einmal einen guten halben Zentimeter weggeschnitten, wieder eingenäht und nun passt`s.
Ich habe also statt der fehlenden 2,5cm von der gekürzten Schulterbreite an der Oberarmkugel letztendlich 4cm hinzugefügt. Das ist ein Mehrbetrag von 1,5cm, der das Abknicken der Ärmel somit beseitigt hat. Der Betrag variiert je nach Schnitt immer ein klein wenig, deshalb gebe ich nicht gleich zu viele Zentimeter hinzu, denn so kann ich immer noch korrigieren.
Warum man mehr hinzufügen muss als man kürzt, kann ich nicht sagen. Aber, da ich bei meinen Schnitten fast immer die Schulterbreite kürzen muss, habe ich immer diese Erfahrung gemacht und vielleicht hilft es ja dem Ein oder Anderen weiter. 
 
 
Falls doch jemand von Euch einen Tipp hat, in welchem Fachbuch man etwas über dieses Thema findet, bin ich für einen Hinweis sehr dankbar!
 

Montag, 25. Februar 2013

Mein 7. SWAP-Teil (Burda 117-12/2012)

Als erstes muss ich mich entschuldigen, auch auf so manchen Kommentar hier im Blog nur sehr spät, bzw. auch gar nicht reagiert zu haben! Viel zu lange war es hier ruhig, dabei wollte ich im Februar doch so richtig Gas geben und noch einiges beim SWAP aufholen. Leider kam mal wieder alles anders als geplant. Eigentlich ohnehin viel zu tun, legte mich noch eine dicke Grippe so lahm, dass meine Energie über Wochen nur zum Nötigsten reichte. Hinzu kommt noch, dass meine Motivation der Jahreszeit entsprechend, gerade so richtig im Keller ist. Mir hängt der ganze Schnee zum Hals raus und dabei haben wir erst Ende Februar.
Ich kaufe schon jede Woche frische Frühlingsblumen, um mir so wenigstens einen schönen Farbtupfer ins Haus zu holen (und somit auch eine kleine Illusion ;-)).

Die letzten Tage bin ich oft damit beschäftigt, auf diverse Internetseiten eine entsprechende Unterkunft für unseren Frühlingsurlaub (leider aber erst im Mai) zu suchen. Dabei träume ich mich schon weit weg in wärmere Regionen ;-). Ich mag auch keine dicken Klamotten mehr anziehen und will endlich Frühling und Sommerkleidung nähen (da schwebt mir nämlich schon ein leichtes, hellblaues Hemdblusenkleid aus einem schönen Leinen vor)! Geht es Euch auch so? Kommt Euch der Winter in diesem Jahr auch besonders lang vor?

Aber nun genug gejammert, kommen wir endlich zum eigentlichen Grund des Posts.
Heute möchte ich Euch meinen neuen SWAP-Mantel


 nach dem Schnitt aus der Burdastyle 117-12/2012 vorstellen.

Und jetzt kommt meine Bilderflut, denn ich habe den Mantel jeweils mit den 3 verschiedenen Kleidern aus dem SWAP kombiniert. Eigentlich wollte ich Euch gerne mal wieder Tragefotos von Aussenaufnahmen präsentieren, aber für diesen Mantel ist es definitiv noch zu kalt. Heute morgen, auf dem Weg zu Arbeit, waren es -18°C....brrrr, fürchterlich.

 
 Hier mit dem Burda-Kleid aus dem anthrazitfarbenen Romanitjersey, der seitlichen Raffung und Wasserfall-Ausschnitt und wegen der 3/4Ärmel Langarmhandschuhe aus butterweichem Nappaleder.



(Das Foto ist leider ein wenig unscharf, es war aber das Einzige mit geschlossenem Mantel an mir)



Ich war mir ja sehr lange unschlüssig, wie lang der Mantel eigentlich werden sollte. Zuletzt hatte ich ja hier erwähnt, dass ich mich für eine Länge kürzer wie das Burda-Kleid entschieden habe. Doch inzwischen habe ich es fast bei der Originallänge belassen. Lediglich 4cm kamen ab, so dass der Mantel gerade so die Saumlänge des Kleides bedeckt. Bei der Anprobe fand ich es so dann doch besser.

Hier mit dem Burdakleid aus dem beflocktem Jersey und auch einem Wasserfallkragen.


Und zum Schluss das "kleine Schwarze" (Museums-Dinner-Kleid):




Der Stoff war eigentlich ein schöner und sehr flauschiger Walk. Wieso war? Tja, nach dem sorgfältigem Aufbügeln der Einlage ist daraus ein schöner, fester Stoff mit Loden-Charakter entstanden. Das fand ich zu diesem schlichten, klaren Schnitt dann sogar passender. Also habe ich alle Schnittteile komplett mit Einlage bebügelt, um ein gleichmässiges Ergebnis zu erzielen.



Besonders gefällt mir an diesem Schnitt ja die Schnittführung, denn der Brustabnäher verläuft in dem Taillenabnäher und in der Taillennaht sind dann auch die Taschen versteckt. Das erfordert ein stichgenaues Nähen, dass ist aber auch schon die einzige knifflige Stelle an dem Schnitt.
Da die vorderen Kanten nur voreinander und nicht übereinander geschlossen und einzig vom Bindegürtel gehalten werden, will ich noch einen kleinen, versteckten Hakenverschluss an der Innenseite anbringen. Dann kann man sich darin bewegen wie man will, ohne ständig darauf achten zu müssen, dass der Mantel nicht aufklafft.
Die Ärmelform habe ich abgeändert, denn ich stehe nicht so auf ausgestellte Ärmel. Meine sind jetzt gerade geschnitten und in 3/4 Länge (Ihr wisst ja, ich mag alles, was 3/4Ärmel hat).
Ansonsten musste ich nur noch die Schulterbreite wieder um 2,5cm verschmälern. Weitere Änderungen waren bei diesem Schnitt nicht nötig.
Bei besonderen Anlässen (zum Bsp. royale Hochzeiten oder so) ein bisschen ladylike mit farblich passender Ansteckblüte:

 
 



Allerdings muss ich dann auf den passenden Kopfschmuck verzichten, sonst sehe ich schnell aus, wie Queen Mum persönlich ;-).
Nein, im Ernst. Ich mag gerade die Schlichtheit des Schnittes und werde den Mantel ohne Schnickschnack tragen, schließlich ist die Farbe schon Aussage genug ("ziemlich krasse Farbe",so der Kommentar von meinem Mann). Die Farbe ist hier auf den letzten Fotos sehr gut und originalgetreu getroffen. Auf den Tragefotos fällt das Lila leider ein wenig zu beerig aus.

Innen ist der Mantel mit Anthrazitfarbenem Stretchfutter abgefüttert. Wie es sich gehört, mit Bewegungsfalte im Rückenteil und von Hand eingenähtes Ärmelfutter, damit alles gut sitzt und auch innen nichts verrutscht. Wegen der vielen Handarbeit beim Abfüttern, hasse ich es auch so.

 
Fazit: Ein sehr schöner, zeitlos klassischer Schnitt, den ich sehr empfehlen kann.
Ein Mantel, der bestimmt oft von mir getragen wird!

So, ... und nun muss ich sehen, ob ich bis zum 1.März (unserem SWAP-Abschluss-Stichtag) wenigstens noch die dunkelgraue Hose schaffe, denn die ist noch ein wichtiger Bestandteil des SWAP`s, um gut die bereits entstandenen Teile kombinieren zu können. Drückt mir bitte die Daumen!